Der moderne Sir Master Dom
Gastartikel von Femke:
Der moderne Sir Master Dom ein faszinierendes Erscheinungsbild der heutigen BDSM- und auch ganz normalen Erotik-Online-Welt.
Eine kurze Umschreibung und weitere Bezeichnungen folgen.
Ich habe in den letzten Wochen wieder vermehrt mit männlichen Wesen dieser Gattung Kontakt gehabt. Dies ergibt sich daraus, dass ich meine Profile überarbeitet habe und auch neue Bilder online gestellt habe. Die Überarbeitung besteht nur darin, dass ich meine Vorlieben raus gelöscht habe, da diese sich immer mehr personenbezogen entwickeln. Dies legt wohl die Vermutung offen, das ich unerfahren oder orientierungslos und somit das bevorzugte Nutzungsobjekt des Sir Master Dom bin. Von ihm als Sub oder Sklavin bezeichnet. In meinen Profilen steht klar angegeben, dass ich nicht dominant oder devot veranlagt bin. Finde die Bezeichnungen Sub oder Sklavin eher unpassend, auch Lustobjekt oder Pferdchen treffen meine Neigungen nicht wirklich. Dazu gibt es aber schon andere Texte, gerade Kushiel oder andere Hinweise, wie ich für mich SM (Sado-Masochismus, kein BDSM) auslebe.
Des Weiteren habe ich diesen netten Titel von einem Kumpel; mit der Zeit verkürzte ich das Ganze doch umgangssprachlich auf Dumm Dom. Manche verstehen den Humor in dem Titel nicht.
Der Sir Master Dom fordert bedingungslose Ergebenheit. Natürlich ohne dafür je etwas dafür getan zu haben. Er ist so dominant, dass ich als Frau ihm nur nackt kniend vor dem Rechner antworten darf. Mit niedergeschlagenen Augen und überkreuzten Armen erwarte ich hoffnungsvoll seine huldvollen Antworten, um ihm umgehend zu antworten. Natürlich ziehe ich seine Antworten vor und nehme auch auf Beruf oder soziales Umfeld keine Rücksicht. Schließlich hat diese Belohnung, seine Aufmerksamkeit, für meine degenerierte und wertlose Persönlichkeit absolute Priorität. Auf die Anfrage nach einem Bild präsentiere ich ihm alle meine Vorzüge in artgerechter Position in den üblichen Ergebensheitsbekundungen und schicke ihm einen individuellen ausführlichen Lebenslauf über mindestens 4 Seiten, in dem meine Erfahrungen aufgelistet sind. Meine Vorlieben interessieren ihn nicht. Tabus sind nur eine vorläufige Einengung, die er mir schnell austreiben wird, da diese mir ja beim Weg zum perfekten Lustobjekt im Weg stehen. Der Sir Master Dom wird nur in Sie-Form angesprochen, da er so Respekt gebietend ist, dass ein einfaches Du unter seiner Würde ist. Seine Mails an mich sind mit Beleidigungen und Ignoranz verziert, um mir gleich klar zu machen, welche große Ehre mir zuteil wird, dass er mein Leben durch seine Anwesenheit aufwertet
Oh, ich glaube, das hatte ich schon in anderen Worten erwähnt.
Zu allen möglichen und unmöglichen Tages- und Nachtzeiten bin ich besuchbar, anrufbar und für ihn erreichbar, nur falls er meine Abrufbarkeit prüfen möchte. Ohne mich an gesetzliche Richtlinien halten zu müssen, kündige ich meine Wohnung und meinen Arbeitsplatz und ziehe zu ihm, um seine volle Aufmerksamkeit genießen zu können, sei es nur um nackt seine Wohnung zu putzen oder für ihn zu kochen. Meine restliche Freizeitgestaltung setzt sich dann aus einem Tagebuch zusammen, in dem ich ihm akribisch berichte, wie ich meine und somit seine kostbare Zeit vergeude, über jeden unkeuschen Gedanken, geschweige denn zufälliges Kratzen des juckenden Ausschlags oder jeden unnötigen Ausschlag. Natürlich wird auch anhand dieses Tagesbuches das tägliche Strafmaß festgelegt, je nach Schwere der Vergehen. Schwere Strafbestände wie unkontrollierbare Orgasmen beim Essen oder einfach nur öffentliches Nasenbohren, oder seine absichtlich hinterlassenen Abschüttelflecken in der Toilette. Strafstehen oder Strafknien zur Besserung meiner schlechten Angewohnheiten, unkontrollierte Lachkrämpfe beim Abstrafen oder Bluten beim Analverkehr. Außerdem fördert dies allgemein die Haltung und Kondition beim Ausführen dieser Haltungen. Sitz,Platz, Rolle und – wichtig – Männchen. Bei keinem dieser Dinge lasse ich es an Respekt und Anbetung für ihn fehlen, egal wie lächerlich oder stumpf die Aufgaben sind. Ich kann mich immer drauf verlassen, dass der SMD immer ALLES besser weiß und auch nie fehlt oder Entscheidungen aus Kleinlichkeit trifft.
Nach Erledigung des Tageswerkes kümmere ich aufopferungsvoll um meinen überanstrengten Herren, denn so Rumscheuchen und Kontrollieren einer Sub ist schwerste Arbeit, und so hat er sich erst mal Erholung verdient. Natürlich bin ich jederzeit während meiner Aufgaben bereit zu sein und freue mich jedes Mal total feucht über die Aufmerksamkeit seinerseits. Ohne vorher oder hinterher irgendwelche Flecken zu hinterlassen.
Femke war so freundlich, uns ihren Artikel zur Verfügung zu stellen, den sie bereits hier veröffentlicht hat.